A+    A-

Es war ein herrlicher Frühlingstag in den frühen Neunzigern. Kurt Cobain saß auf seinem Sofa und folgte mit Begeisterung seiner Lieblingstalkshow. Wie sooft packte ihn die Wut, als er diese hochnäsigen Oberschichtssnobs ohne Musikgeschmack sah. Krist, dank Kurts No-Future-Gehabe gezwungen, den Haushalt zu schmeißen, hörte aus dem Wohnzimmer (sofern man es so nennen kann) laute Flüche und das Geräusch eines zerspringenden Glases. "Kurt ist eindeutig ein Psycho", murmelte er sich in den Bart, als er das Chaos in der Stube vorfand. Kurt hatte wutentbrannt den Snob in der Talkshow mit einem Glas bombadiert. Krist hatte zwar schon zigtausend Mal versucht, ihm zu erklären, dass das keinen Sinn hatte, doch Kurt war das egal. Er brüllte die ganze Zeit, "Ich hasse ihn!!", ohne von Krist Notiz zu nehmen. Krist war das von seinem Dasein als Bassist bei Nirvana schon gewohnt und verzog sich wieder in die Küche. Kurt hatte sich nach seinem dreißigminütigen Schreikrampf allmählich wieder beruhigt.

Doch da kamen sie: Seine unerträglichen Magenschmerzen, die er aus lauter Frust schon "Cobain's Disease" getauft hatte. Dass Zigaretten und literweise Alkohol nichts dagegen taugten, hatte er mittlerweile verstanden. Doch er hatte, wie sollte es anders sein, ein neues Wunderheilmittel gegen die Schmerzen gefunden: Heroin. Langsam, als ob er sich beobachtet fühlte, schlich er zum Schrank und kramte hastig eine kleine Spitze, ein bisschen Heroin und ein Feuerzeug heraus. Nachdem er das Heroin verflüssigt hatte, band er sich einen Gürtel um den Arm. Seine Augen begannen zu leuchten und er injizierte sich seine geliebte Droge.

Nun war in einer anderen Welt: Eine Welt ohne Snobs, ohne schlechte Boybands, ohne Soundgarden und ohne Guns N'Roses. Krist, angezogen von gruseligem Gemurmel, betrat erneut das Wohnzimmer. Er ließ den Teller aus seiner Hand fallen, denn es bot sich ihm ein schrecklicher Anblick: Kurt saß nur in Unterhose auf dem Sofa und lallte: "Hasch mich, ich bin der Frühling! "Krist starrte Kurt an und fragte: "Was ist hier los?!"

Doch Kurt beachtete ihn (mal wieder) nicht und murmelte etwas über den Frühling. Plötzlich nahm er seine Gitarre aus der Ecke und begann 4 einfache Powerakkorde zu spielen. Krist wollte seinen Ohren nicht trauen: Es war das erste Mal, dass Kurt etwas spielte, was sich gut anhörte...

Dies war die Geburt des Songs "In Bloom". Ein paar mehr Powerakkorde, ein unanspruchsvolles Solo und eine schlechte Basslinie später machte sich Kurt an die Lyrics. Vom Heroin getrieben, schrieb er einen sinnlosen Text, der kurz danach eine ganze Generation prägen sollte. So entstand ein Welthit zu Zeiten der Grunge-Epidemie: Erschaffen aus Snobs, Heroin, Powerakkorden und einem warmen Frühlingstag. =D




^ Back to top ^